Musikstil


Der Western Swing wurde in den 30er Jahren von Bob Wills entwickelt.

Der Gründervater dieser Country Stilrichtung verband die Saloon Musik der Wildwest-Städte mit einigen Elementen des Jazz und neuen Instrumenten. Dabei kam eine tanzbare Musik die schnell die Dancehalls von Texas eroberte. Allerdings wurde der Western Swing schon in den 40er Jahren vom Rock'n'Roll verdrängt.

Ca 1935 entstand in Texas der Honky Tonk.
Honky Tonk ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Kneipe oder eine Bar. Entstanden ist diese Stilrichtung in den Clubs nahe der Ölfelder in Texas, wo es meist sehr laut war. Elektrisch zu verstärkende Instrumente sowie das Schlagzeug sind somit unverzichtbar. Auch das Honky Tonk Klavier dürfte jedem ein Begriff sein. Die Melodien sind im 2/4 Takt verfasst und bekommen erst durch die typische Spielweise den "Honky Tonk Groove". Die Texte befassen sich meist mit Alltagsproblemen und das in einer ziemlich rauen und direkten Weise.Der Honky Tonk bildet außerdem auch eine wichtige Grundlage des Rock'n'Roll.

Der Bluegrass entstand 1940 in den bergen von Kentucky und Tennessee.

Charakteristische Instrumente diese Stilrichtung der Country Musik sind Banjo, Fidel, Mandoline, Gitarre, Kontrabass und Resonatorgitarre. Bluegrass wird also mit akustischen Instrumenten im 2/4 Takt gespielt. Aufgrund seiner Herkunft und der melodischen und ruhigen Songs nennt man den Bluegrass auch Mountain Music.Der Begriff Bluegrass geht auf die "Blue Grass Boys" zurück, der Band des "Father of Bluegrass", Bill Monroe. Bekannte Vertreterinnen des modernen Bluegrass sind die Dixie Chicks.

1955 wird der Nashville Sound von Musikern und Produzenten entwickelt.

Hauptgrund für allmähliche Annäherung an die Popmusik war der immer populärer werdende Rock'n'Roll. Die Plattenverkäufe der Country Bands gingen zurück, man musste sich also zwangsläufig den neuen Vorlieben der jungen Generation anpassen. So wurden die für die Country Musik typischen Instrumente, wie Akustikgitarre und Fidel, durch elektronische Instrumente ersetzt. Außerdem wurden häufig auch Hintergrundchöre und Streichinstrumente hineingemischt, oft ohne das Wissen des Country Sängers.
Beim Nashville Sound wurden also leider oft die Country Stars entmachtet und das ja eigentlich sehr vielschichtige Genre auf Kosten der Individualität massentauglich gemacht. Musiker, die dagegen rebellieren wollten, schlossen sich meist der Outlaw-Bewegung an.

Der wohl bekannteste Wegbereiter der Outlaw-Bewegung ist Johnny Cash. Der "Man in Black"

verfasste Country Songs über Strafanstalten und "böse Jungs" - Themen, die den Produzenten des Nashville Sounds wohl zu brenzlig waren.Künstler, die sich verwirklichen wollten, fanden um 1970 in Austin, Texas eine aufgeschlossene Szene, in der nicht der Profit im Vordergrund stand. Dieses Freidenken wurde aber bald dermaßen populär und erfolgreich, dass die großen Plattenfirmen wieder ihre Finger im Spiel, und der eigentlichen Idee damit der Wind aus den Segeln genommen.

Country Musik wurde durch den US-amerikanischen Soldatenradiosender AFN Ende des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland gebracht.
Die Deutsche Country Szene hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Radiomoderatoren oder Buchautoren wie Walter Fuchs oder Thomas Jeier ist es zu verdanken, dass der Country in Deutschland schnell populär wurde und sich nun auch Deutsche Country Stars gegen US-amerikanische Bands behaupten können.

Spätestens in den 70er Jahren, als beispielsweise die Countryband Truck Stop gegründet wurde, war die Country Musik in Deutschland ein fester Bestandteil der Musik Szene. Einer der Hits, die dem Country und den Deutschen Country Stars dazu verhalfen, sich zu etablieren, war "Ich möcht' so gern Dave Dudley hör'n" von Truck Stop.
Freddy Quinn moderierte zu dieser Zeit außerdem die Show "It's Country Time" und Walter Fuchs, seinerseits Experte für Country, veröffentlichte das Lexikon der Countrymusik.

Das größte Problem für Deutsche Country Stars war und ist bis heute, dass man sie allzu schnell in die "Schlagerecke" schiebt. De facto fehlt dem Deutschen Country natürlich der eigentliche Hintergrund der Country Musik, nämlich die Geschichte der Einwanderer und einige Texte sind recht schlicht und banal, trotzdem gibt es auch Deutsche Country Stars, die ganz nach amerikanischer Manier aktuelle und alltägliche Themen, gerne auch humorvoll, in ihren Texten verarbeiten. Die Texte kann man problemlos im Internet finden und mit dem heimischen Laserdrucker ausdrucken

Künstler, die dieses Problem umgehen wollen, singen oft auf Englisch, da Country auf Englisch einfach "natürlicher" klingt. Aber auch deutschsprachige Künstler wie Tom Astor, von dem unter anderem der Hit "Hallo, guten Morgen Deutschland" (1984) stammt, sind nicht zu verachten.

Seit 1993 gibt es die German American Country Music Federation (GACMF), eine Organisation, die Deutsche Country Stars unterstützt und eng mit der amerikanischen Country Szene zusammenarbeitet.

Viele Auszeichnungen von der GACMF erhielten unter anderem die Country Stars der Band Texas Lightning. Die Hamburger Band covert oder interpretiert Pophits wie "Like a Virgin" (Madonna) oder "Man in the Mirror" (Michael Jackson) neu. Bekannt wurde die Band durch ihren Grand Prix Song 2006 "No No Never", der beim Grand Prix den 15. und in den Charts schnell den ersten Platz erreichte.

Im Moment sind, außer Texas Lightning, Bands wie The BossHoss oder The Twang bekannte deutsche Country Stars.
The BossHoss zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie bekannte Lieder aus den verschiedensten Genres im Country Stil neu interpretieren. Sich selbst ordnen die sieben Berliner ins Genre Trash Country Punk Rock.
Der bekannteste Song der Band ist wohl der gecoverte Werbesong von Langnese "Like Ice In The Sunshine".

Die Gründerväter dieser "Countryfizierung" von bekannten Songs sind allerdings The Twang. 2003 veröffentlichte die Band das Album "Countryfication", in dem erstmals bekannte Lieder im Country Stil neu interpretiert wurden. 2005 wurden The Twang von der GACMF mit dem Newcomer Award ausgezeichnet.

Deutsche Country Stars haben sich in den letzten Jahrzehnten ihre Annerkennung in der Musikszene erkämpft. Man sollte sich vor allem davon lösen, dass der deutsche Country genauso klingen muss wie der amerikanische. Schließlich fehlt in Deutschland der geschichtliche Hintergrund, der den amerikanischen Country geprägt hat.

Manche Leute würden sogar einen Verkauf der eigenen Hedgefonds mit Verlust auf sich nehmen, nur um einmal den eigenen County-Star persönlich zu treffen.

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